Eine Familie mit 3 Kindern - ein Kinderspiel.

Eine entspannte Dusche vor Publikum

Sonntagmorgen – 7:30 Uhr – der Wecker klingelt. Ach ne! Kind No. 2 ist wach und will ins Wohnzimmer. Da die Herz Dame gestern früher aufgestanden ist, muss ich heute ran. Also langsam aus dem Schlafmodus raus und in den Morgenmodus schalten. In diesem Moment höre ich Kind No. 1 die Treppen herunterkommen. Ein Segen, dann können die sich gegenseitig bespaßen und ich habe im Bad meine Ruhe. So war mein Plan…

Mein Plan ging auf – erstmal. Die Kinder spielen im Wohnzimmer mit Stofftieren, Puppen und dem Puppenwagen und ich konnte unter die Dusche, mir meinen Schlaf herabspülen. Gerade eingeschäumt, geht die Tür auf. „Papa… Wir wollen zugucken.“ Zack, standen No. 1 und No. 2 in der Tür, einen Puppenwagen gefüllt mit Tieren, Puppen, Decken und anderem nicht definierbaren Zeug.

Och Kinnas, könnt ihr nicht draußen bleiben.
Nein Papa, wir wollen Dir zugucken.

Das Duell werde ich verlieren! Also gut: „Dann aber die Puppen raus, die werden sonst noch nass.“ Und schon saßen zwei gut gelaunte Kinder vor der Dusche, die eine kommentierte meine Tätigkeiten, die ich gerade durchführte und die andere stimmte immer wieder interessiert zu. Auch meine abschließenden kalten Duschen blieben nicht unkommentiert und waren der Höhepunkt für die Kommentatorin.

Sicherlich hätte ich gerne während des Duschens meine Ruhe. Die habe ich in der Regel auch, da ich Werktags immer früher auf den Beinen bin, als der Rest der Familie und somit den Badezimmervorsprung für mich genieße, aber welchen Sinn macht es, die Kinder an solchen alltäglichen Dingen teilhaben zu lassen oder eben nicht?

Ich denke, man nimmt bei solchen Aktionen immer eine Art Vorbildfunktion ein. Die Kinder sehen und erleben, was es heißt, morgens zu duschen und eine Routine abzuarbeiten, auch wenn man eigentlich keine Lust hat. Es ist eben kein Event, wie Baden mit Badefarben oder anderen Badezusätzen, sondern routinemäßige Körperpflege – auch das Haarewaschen ohne Protest gehört dazu. Außerdem ist es schon lustig, seinen Duschprozess mal kommentiert zu hören.

Wie ist das bei Euch? Ist das Badezimmer Tabuzone oder nicht? Dürfen und können die Kinder zugucken, wenn ihr Euren Körper pflegt?

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Winterkleidung, Sommerkleidung, Herbstkleidung… Wohin damit?

  1. Mirja

    Duschen ohne Zuschauer kenne ich nun seit bald sechs Jahren nicht mehr. Was anfing als „schau die Mama ist gar nicht weg, ich will mich nur mal kurz von deinen Essenergüssen reinigen“ ist inzwischen bei einer Familienzeremonie gelandet. Alle, aber wirklich absolut alle kommen abwechselnd oder auch gleichzeitig dazu, um mir die Dusche übertönend, die wichtigen Entwicklungen in ihren Leben zuzubrüllen! Noch kann ich mich dagegen wehren, auch die Freunde meiner großen Kleinen als Zuschauer zuzulassen……aber wer weiß wie lange noch ?

    • Freunde der Zuschauer waren noch nicht präsent. Das ginge mir dann in der Tat auch zu weit. Aber es ist eben doch eine Teilhabe, der Kinder am Leben 😉

      • Mirja

        Und die ein oder andere Information hätte ich ja sonst vielleicht auch gar nicht bekommen, wenn sie nicht im Dampf der Dusche auf ein Badezimmerteppich sitzend mitgeteilt worden wäre ?

        • Ein Ort für gute Kommunikation ist das in meinen Augen nicht. Nass, laut, nichts zu schreiben. Aber die Kinder suchen sich den Ort und die Zeit, die sie für richtig halten…

  2. Henning

    Die einleitenden Worte zum Blog Full-House mit Hund haben mich sehr amüsiert. Als Vater von einem Sohn und einer Tochter mit ebenfalls einer tollen Frau und dazu einem Jack-Russell-Terrier kenne ich das morgendliche Ritual nur zu gut. Zum Glück war ich heute dran mit Ausschlafen. Jedenfalls bis 8.30 Uhr:-)
    Da meine Frau gerne noch zwei Kinder haben möchte und ich eher die entgegengesetzte Meinung vertrete, bin ich ja mal gespannt was ich hier im Blog so von Herrn Spitau und Co. erfahren werde. Vielleicht ändere ich ja noch meine Meinung. Aber jetzt heißt es erst einmal das Ref. beenden und eine Anstellung bekommen. Und eigentlich sollte meine Frau Dr. auch bitteschön erst fertig studieren, bevor das nächste Doppelpack unterwegs ist.
    Was das Badezimmer betrifft, unterscheide ich, ob ich alleine da bzw. wach bin oder nicht. Bin ich alleine dürfen die Kids mit rein, ist meine Frau da bzw. wach, schließe ich mich ein und gehe der Köperhygiene alleine nach. Da die Kleine erst 2 Jahre alt ist, wird das Einschließen nicht immer stumm hingenommen. Aber das wird sie sicherlich schnell lernen. Der Große (4,5 Jahre) jedenfalls versteht das und lässt mich in Ruhe.

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