Auch wenn man es gar nicht gerne sagen möchte, aber so langsam kehrt der Alltag ein und die wöchentlichen Besuche in der Tagesklinik sind ein Teil davon, auch wenn ich diese nicht mehr jedesmal begleiten kann, da ich meiner beruflichen Verpflichtung nachkommen muss.
Reaktionen der anderen…
Spannend sind die Reaktionen der Kolleginnen und Kollegen. Wenn diese Fragen, ob es einem nach 3-wöchiger Krankschreibung denn nun wieder besser ginge und man erklärt, dass es nicht um einen selbst, sondern um eines der Kinder ging und man dann auch noch erklärt was los ist, sieht man in der Regel sich entgleitende Gesichtszüge und Sprachlosigkeit.
So ging es uns ja auch am Anfang. Die ersten zwei Wochen konnte ich die Worte Tumor, Krebs, Onkologie etc. nicht aussprechen, ohne dass ich anfangen musste zu heulen oder zu mindestens einen gaaanz dicken Kloß herunterschlucken musste. Heute (kurz vor der dritten Chemo) kann ich das recht gut, denn es ist, so erschreckend das klingen mag, Alltag. Das gehört nun zu uns. Wir sind „die mit dem Krebskind“.
Arbeit abarbeiten
So langsam leert sich auch der Berg an Arbeit, der sich in drei Wochen auftürmte, die E-Mails sind abgearbeitet und der Papierkram ist auch erledigt. Am Ende dieser Woche gibt es in Schleswig-Holstein Osterferien, so dass auch dort nochmals Ruhe vorherrscht, was die Terminlichkeiten angeht. Danach werden wir sehen, wie sich der Alltag um die Erkrankung baut und wie wir das hier hinbekommen. Aus meinem Naturell heraus, bin ich zuversichtlich – anstrengend heißt nicht unmöglich!
Ironie des Schicksals
In meiner Klasse der Auszubildenden zum Friseur / Friseurin ist gerade im Lernfeld 3 das Thema Alopezie, also Haarausfall. Es wird auch der diffuse Haarausfall besprochen, der auch bei der Chemotherapie auftritt. Dann kann ich demnächst ja aus dem Nähkästchen plaudern.
Der älteste und lange Zeit einzige Mann im Haus. Hier wird ausschließlich privat gebloggt. Drüben, bei Herrspitau.de, gibt es Informationen zu Themen der Pädagogik, Schule, Unterricht und Selbstmanagement.