Eine Familie mit 3 Kindern - ein Kinderspiel.

Kategorie: Allgemeines Seite 4 von 5

Drei Monate

Drei Monate – So lange leben wir jetzt schon mit Herrn Wilms zusammen.

Drei Monate – In denen unser Leben komplett umgekrempelt wurde.

Drei Monate – Ein viertel Jahr, das an uns vorbei gerauscht ist, während wir uns von Termin zu Termin in der Tagesklinik gehangelt haben.

Drei Monate – OP, Bluttransfusion, Chemotherapien, Fingerpiekse, MRTs, CTs, Sonographien. Und jetzt die große OP, in der die Tumore hoffentlich entfernt werden konnten.

Drei Monate – In denen diese kleine Kinderseele so viel mitmachen musste.

Drei Monate – In denen wir so viel Hilfsbereitschaft erfahren haben.

Drei Monate – Voll von Angst, Ungewissheit, Warten, Hoffen.

Ich wachse täglich über mich hinaus. Ich breche täglich unter der Last zusammen.

Wochenende in Bildern 03./04. Juni – Endlich wieder zu Hause!

Da der Herzkönig am Freitag ein ganztägiges Seminar hatte, ist er am Samstag früh aufgestanden und hat sich ins Büro verkrümelt. Das haben wir so eingeführt, damit nicht zu viel Büroarbeit für die nächste Woche anliegt. So ein Tag birgt halt noch ein wenig Nachbearbeitung. Das hieß für mich dann zwar etwas länger schlafen, aber dadurch war der Tag dann auch schon irgendwie zum scheitern verurteilt…

Als der Herzkönig um zehn wieder auftauchte, lief ich immer noch im Nachthemd herum. Dieses Bild will ich hier niemandem zumuten. Dafür waren die Kinder angezogen und wir hatten schon gefrühstückt. Zeit, um mit Papa zu spielen.

Ich setzte mich hin und plante das Wochenende. Da unsere Vorräte langsam schrumpften, musste Nachschub her. Außerdem liegt ja auch sonst immer etwas an oder muss abgearbeitet werden.

Währenddessen kam das Vollmondbaby auf die Idee, sich hinzustellen! Das ging jetzt echt fix 😮

Und beim Einkaufen durfte er dann auch das erste Mal im Wagen sitzen. Honigkuchenpferd ist noch untertrieben… Ich würde sagen, es hat ihm Spaß gemacht.

Zum Mittag gab es schnelle Pizzabrötchen. Wir waren ja nun schon spät dran. Zieht sich dann schnell mal nach hinten, wenn man meint, etwas länger schlafen zu können.

Die Variante mit der Barbecue-Sauce war echt lecker!

Am Nachmittag blieb dann noch Zeit, das Gästezimmer von den Umzugskartons mit Kinderkleidung zu befreien und ein neues Fliegengitter anzubringen.

Sieht man nicht? Ist ja auch Sinn der Sache 😉

Seitdem wir hier wohnen und ich in den ersten zwei Wochen Bekanntschaft mit diversen Spinnen gemacht habe, deren Größe mich nachhaltig schockiert hat, geht hier kein Fenster auf, an dem nicht ein Fliegengitter befestigt ist. Dummerweise reicht das nicht aus, um das Haus spinnenfrei zu bekommen. Hilft aber, um sich ein wenig in Sicherheit zu fühlen. Ich weiß, ich muss da mal ran…

Zum Abschluss ging es noch mal an den Schreib- oder besser Esszimmertisch, um ein wenig Bürokram aufzuarbeiten.

Der Schreibtisch ist leider noch nicht zugänglich, da von Kartons umstellt. Das ist wohl meine zweite Baustelle: Ausmisten und Ordnung halten.

Der Sonntag begann, wie mittlerweile eigentlich immer, mit frisch gebackenen Brötchen. Nach drei Wochen Brötchenverzicht schmeckten sie noch viel besser!

Zwischendurch beobachteten wir ein Reh, das sich im Nachbargarten verirrt hatte und über das Feld flüchtete.

Das ist der schöne Teil der heimischen Tierwelt hier…

Dann fiel uns auf, dass wir für’s Essen heute und morgen vergessen hatten, die Hefe-Vorräte zu überprüfen. Dank eines super funktionierenden Netzwerkes hier im Ort hat es aber keine halbe Stunde gedauert, bis ich welche organisiert hatte.

Beim Sauber machen konnte ich dann die aktuellen Interviews des Stefan-Hiene-Kongress hören.

Im letztem Jahr habe ich dieses Format für mich entdeckt und mich seitdem durch diverse Themenbereiche gehört und geguckt und eine ganze Menge für mich mitgenommen.

Am späten Nachmittag rollte dann ein Auto aus der alten Heimat vor die Tür.

Eine der Herzensfreundinnen hatte sich kurzfristig angekündigt und wurde nun herzlich empfangen.

Wie am Wochenende sehr häufig, gab es dann heute wieder Pizza.

Jedes Mal wieder lecker.

Zum Abschluss des Tages machte ich mit der Großen, dem Vollmondbaby, dem Hund und natürlich der Herzensfreundin noch einen ausgiebigen Spaziergang bei allerschönstem Sonnenschein.

Es tat so gut, mal wieder persönlich zu reden und nicht immer nur zu telefonieren. So wurde es dann auch ein später Abend.

Mehr Wochenenden in Bildern gibt es hier.

 

 

Merken

Merken

Merken

Zu Hause!

Nach 16 Tagen Krankenhaus bekamen wir gestern tatsächlich das OK, nach Hause zu fahren! Das Sono der Nieren zeigt eine (wenn auch nur geringe) Verkleinerung des Hämatoms und die Blutwerte sind zufriedenstellend. In der Nacht von Sonntag auf Montag brauchte das Maimädchen kein fiebersenkendes Mittel. Beste Voraussetzungen!

So räumten wir dann Mittags das Krankenzimmer, damit eine neue kleine Patientin einziehen durfte. Danach ging es weiter ins Ronald McDonald Haus, um auch dort die Koffer zu packen. Da gestern sehr viele Patienten entlassen wurden, sind auch hier viele Zimmer frei geworden und wir brauchten uns nicht beeilen. Unser Papa hat die Zeit genutzt, um wieder ein wenig vor zu schlafen und ich versuchte in der Zeit, die Sachen zu packen. Mit drei Kindern ein schwieriges Unterfangen… Letztendlich war ich dann nach 18:00 Uhr soweit fertig. Nach einer schnellen Zimmerreinigung haben wir unsere restlichen Essensvorräte gepackt und waren dann um 20:00 Uhr bereit zur Abfahrt. Auf nach Hause!

Um halb sechs heute Morgen erreichten wir dann unser komplett ergrüntes zu Hause. Glücklicherweise ließen die Kinder uns noch vier Stunden schlafen. Den restlichen Tag haben wir mit Ankommen und Taschen auspacken verbracht. Die Herzensfreundin hat uns ein kleines Survival-Kit zusammengestellt, sodass wir heute nicht mal einkaufen mussten! Im Kühlschrank befand sich neben frischem Gemüse sogar noch etwas Nervennahrung. Hat funktioniert 😉

Groß war die Freude auf allen Seiten, als wir heute Mittag unseren Hund abgeholt haben. Endlich wieder komplett!

Leider hat unser Maimädchen heute Nachmittag schon wieder Fieber bekommen. Nach Rücksprache mit den Ärzten in Tübingen entscheiden wir uns aber für Beobachten. Es war ja doch recht anstrengend gestern, vielleicht ist morgen schon alles wieder ok.

Am Freitag haben wir den nächsten Termin in der Tagesklinik. Bis dahin lassen wir es hier langsam angehen.

Klassentreffen

20 Jahre Abitur. Wie die Zeit verfliegt! Was für ein schöner Grund, zu feiern!

1997. Abi geschafft. Was für ein tolles letztes Schuljahr mit diversen Partys, einer genialen Abschlussfahrt, der Spannung vor den Abiturprüfungen und dem Abiball als Abschluss der gemeinsamen Schulzeit.

Danach strömten wir hinaus in die Welt, die einen blieben nah dran, die anderen zog es weiter weg. Wir trafen uns nach einem Jahr, nach fünf Jahren und nach zehn Jahren und immer war es interessant zu hören, was so aus allen geworden ist. Wer hat wen geheiratet, wer hat Kinder, was macht ihr gerade so? Und immer wieder war es überraschend, was aus manchen Leuten geworden ist.

Heute feiert ihr 20 Jahre Abitur.
Auch in meinem Leben ist ein bisschen was passiert. Nach einem Umweg über eine Ausbildung in Münster ging es nach Hamburg. Dort habe ich dann tatsächlich mit 25 noch studiert. Wollte ich eigentlich nie und doch bin ich nun Apothekerin. Dann ging es nach Kiel und nun wohne ich mit meinem Mann (ja, es ist immer noch der DJ von vor 22 Jahren <3), meinen drei Kindern und einem Hund irgendwo in Schleswig-Holstein auf dem Land.
Bis vor Kurzem hätte ich euch erzählt, dass ich der glücklichste Mensch auf der Welt bin.
Heute sieht das ein wenig anders aus, denn am 10. März haben wir die Diagnose bekommen, dass unsere mittlere Tochter Krebs hat. Beidseitiger Wilms-Tumor. Ziemlich doofe Sache.

Das ist der Grund, warum ich heute nicht bei euch bin, nicht mit euch in alten Erinnerungen schwelgen kann, alte Fotos angucken kann und lachen über uns und die Zeit damals, die so unbeschwert war.

Habt einen wundervollen Abend, erzählt euch alte Geschichten und neue Lebenswege. Tanzt nach den alten Liedern, singt mit und feiert ordentlich! Beim nächsten Mal schaffe ich es vielleicht auch wieder. Bis dahin sage ich es mit Fury:

„Won’t forget these days!“

Wochenende in Bildern 20./21. Mai – Geburtstag im Krankenhaus

Am Samstag musste noch vor dem Frühstück ein letztes Geschenk eingepackt werden. Darum hat sich die Große gekümmert. Praktisch, so große Kinder zu haben. Sie war ziemlich stolz darauf, dass sie es ganz allein gemacht hat!

Nach einem schnellen Frühstück machten wir uns dann auf den Weg, um mit dem Maimädchen und dem Papa ihren dritten Geburtstag zu feiern.

Die Geschenke wurden mit dem Kinderwagen ins Krankenhaus transportiert. Der wird hier gerade fast täglich benutzt, um Dinge hin und her zu befördern. Unser Auto steht in einem Parkhaus, das leider ein wenig entfernt von unserer Unterkunft ist und so werden Taschen und Einkäufe per Kinderwagen übers Klinikgelände geschoben. Fühlt sich komisch an, sieht wahrscheinlich witzig aus, ist aber echt praktisch.

Der Geburtstagskuchen darf natürlich nicht fehlen, auch wenn es die super-einfache Tütenversion von Marmorkuchen ist. Zu Hause wird nachgefeiert und da gibt es dann auch „echten“ Kuchen.

Nach viel Geschenke auspacken, spielen und ausgefallenem Mittagsschlaf (kurz nach dem Einschlafen wurde das Maimädchen zum Sono gebracht), sind wir zurück ins Ronald McDonald Haus, um Abendbrot zu essen.

Ja, im Moment liegt das Handy immer griffbereit auf dem Tisch. Wir sind nunmal nicht zu Hause und hier gelten gerade andere Regeln. Zum Beispiel gibt es Fanta und Apfelschorle zum Abendbrot. Coca Cola spendiert gerade die Getränke für die Familien, die hier wohnen.

 

Samstag Abend habe ich mit der Großen dann noch einen Fernsehabend gemacht. Wir lesen abends gerade den ersten Band Harry Potter zusammen und sie hat letzte Woche im Krankenhaus die Vorschau gesehen und wollte dann auch gerne den ganzen Film gucken. Ich hatte zwar etwas Bedenken, dass ihr das alles zu gruselig werden könnte, aber sie fand es ziemlich gut. Dadurch, dass sie wusste, was passiert, kam sie ganz gut damit klar.
Hier im Haus gibt es keine Fernseher auf den Zimmern, aber jede Etage verfügt über zwei Fernsehzimmer mit großer Couch und DVD-Player.

Der Sonntag startete mit Aufbackbrötchen zum Frühstück. Zu Hause haben wir uns angewöhnt, unsere Sonntagsbrötchen selber zu backen und das Fühstück ein wenig zu zelebrieren. Hier läuft eben alles etwas anders. Dafür gibt es leckeren Milchkaffee.

Das Maimädchen war vom Samstag noch ziemlich gerädert. Den fehlenden Mittagsschlaf hat sie um fünf Uhr nachmittags nachgeholt und dementsprechend unruhig war die Nacht. Um ihr heute Morgen noch ein wenig Schlaf zu gönnen, entschieden wir uns, den Besuch auf den Nachmittag zu beschränken. So schickte ich die Große nach unten zum Spielen und nutzte die Zeit, um unser Zimmer aufzuräumen und sauber zu machen.

Staubsauger, Putzmittel und alles, was man sonst noch so zum Sauber machen braucht, steht hier in einem Extraraum für alle zur Verfügung.

Auch die Wäsche war heute fällig. Mit Waschmaschine, Wäschetrockner und Waschpulver inklusive ist hier für alles gesorgt.

Mittags habe ich dann ein schnelles Mittagessen in der Gemeinschaftsküche gekocht.

Und dann ging es auch schon wieder ins Krankenhaus.

Das Maimädchen spielte mit ihrer neuen Duplo-Eisenbahn und hat sogar selber fotografiert 😉

Vor dem Abendbrot hatte ich noch ein wenig Zeit, mal die Füße hochzulegen, während die Große draußen mit anderen Kindern spielte und das Vollmondbaby sich mal wieder über die Bauklötze hermachen konnte.

Zum Abendessen durfte ich dann einen Chai Latte genießen. Ich muss ernsthaft darüber nachdenken, ob wir uns für zu Hause nicht auch so einen genialen Kaffeeautomaten zulegen sollten.

Irgendwie ein ganz ruhiges Wochenende und doch ist die Sorge und die Angst um das Maimädchen allgegenwärtig. Es geht ihr von Tag zu Tag etwas besser. Gestern wurde der Schmerzkatheter gezogen und seitdem bessert sich ihre Übelkeit. Je weniger Schläuche und Kabel, desto besser. Auch die Blutdruckmanschette muss nicht mehr dauerhaft getragen werden.
Das „Leck“ in der Niere scheint sich zu schließen, es tritt weniger Flüssigkeit aus.

So beobachte ich noch, wie die Sonne hier in Tübingen vor unserem Zimmerfenster hinter dem Berg verschwindet und verschwinde dann auch selber im Bett. Gute Nacht.

Mehr Wochenenden in Bildern gibt es hier.

Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag kleines Maimädchen!

Wochenende in Bildern 13./14. Mai – Reise durch Deutschland

Am Samstag war um 5:58 Uhr die Nacht vorbei. Das Maimädchen wollte aufstehen und sie wollte das laut. Ich habe es noch zwanzig Minuten im Bett ausgehalten, doch der „aufgescheuchtes-Huhn-Modus“ war zu stark. Es war einfach zu viel zu tun für die Fahrt nach Tübingen, um tatsächlich nochmal die Augen zumachen zu können.

Und so startete ich mit der ersten Waschmaschine schon vor 7:00 Uhr.

Wer packen will, braucht schließlich saubere Wäsche, um auch etwas einpacken zu können.

Kurz darauf frühstückte ich mit den Kindern, während der Papa ein wenig Zeit genoss, um sich in Ruhe fertig zu machen.

Das Vollmondbaby ist voll in der Beikostphase angekommen und frühstückt mit mir Haferbrei mit Früchten. Das Maimädchen braucht ein wenig Kakaopulver dazu, seit sie kein Schokomüsli mehr essen darf und die Große isst lieber Brot.

Der Vormittag plätscherte so mit Planung, Wäsche machen und Chaosbeseitigung der letzten Woche vor sich hin und schon hatten die Kinder wieder Hunger. Stichwort Beikost: Nudeln mit Tomatensauce püriert ist der Renner!

Danach ging es dann fleißig mit Fahrtvorbereitungen weiter. Der Papa hat das Auto präpariert. Kindersitze umgebaut, DVD-Player eingebaut, dabei gemerkt, dass wir noch ein Kabel brauchen.

Da er sowieso nochmal los musste, um einige Besorgungen zu erledigen, konnte er das dann gleich mit kaufen.

Derweil schaute ich einmal über unseren Garten hinweg. In Sachen Gartenpflege hat sich bei uns in den letzten Jahren nicht viel, nein, außer Rasenmähen, eigentlich gar nichts getan. Und auch das war dieses Jahr noch nicht drin. Wenn wir wieder hier sind, geht uns das Gras wahrscheinlich bis zur Hüfte und außer Weide und Haselnuss ist nichts mehr zu sehen…

Die Kinder hatten Lust auf Bastelstunde. Da sie auch ganz gut allein Basteln können, verschaffte mir das ein wenig Ruhe.

So schaffte ich es tatsächlich vor dem Abendessen alle Sachen rauszulegen, die wir mitnehmen mussten. Zum Abendessen gab es diesmal Pizza vom Bringdienst. Einfache, schnelle und durchaus leckere Alternative. Dort werden wir bestimmt nochmal bestellen.

Nach dem Abendessen hieß es dann: Abschied nehmen vom Hund. Der wird die nächsten Tage bei unseren Nachbarn verbringen. Eine Unterkunft mit Hund in Kliniknähe zu finden ist nicht so leicht und außerdem wird es mir ehrlich gesagt auch zuviel, wenn ich die beiden anderen Kiddies allein bei mir habe.

Während die Mädels sich im Bad fertig machten erkundete das Vollmondbaby die Wohnung und entdeckte mal wieder den Papiermüll. Dieses Mal war ich schneller!

Als der Papa von den Nachbarn wieder nach Hause kam, hat er noch ein wenig Verpflegung mitbekommen.

Der Papa ist dann schon um acht mit den Mädels schlafen gegangen, da wir um zwei in der Nacht losfahren wollten. So hatte ich Ruhe und konnte alles in Ruhe einpacken, Brote schmieren und den letzten Abwasch machen.

Nach einem ziemlich heftigen Gewitter am Abend durfte ich nebenbei noch ein wenig Abendhimmel genießen.

Bis ich dann endlich fertig war, war es so spät, dass es sich für mich nicht mehr lohnte, mich nochmal richtig hin zu legen.

Wir schafften es dann tatsächlich, pünktlich um zwei los zu kommen.

(Ja, das mit den guten Nachtfotos übe ich nochmal.)
Dummerweise war nun nicht nur der Papa hellwach, sondern auch die beiden Mädchen, sodass wir direkt mit DVD gucken starteten.

Irgendwann schliefen wir dann doch alle mal ein (und wenn auch nur für eine Stunde) und irgendwann war es sechs und wir kurz vor Fulda.

Zum Frühstück gab es Butterkekse…

Nach diversen Still-Toiletten-Stopps hatten wir gegen neun Frankfurt erreicht

und waren dann tatsächlich gegen zwölf in Tübingen in der Kinderklinik.

Hier gab es heute dann das Aufnahmegespräch, ein Ultraschall, die Anaesthesieaufklärung und auch ein Gespräch mit einem der operierenden Ärzte.

Es ist alles für den großen Eingriff morgen vorbereitet. Um 7:20 Uhr geht es los und wir haben einfach nur richtig große Angst. Wir hoffen, dass die Pläne der Ärzte aufgehen und beide Nieren erhalten werden können. Vielleicht zieht Herr Wilms ja morgen schon aus und hinterlässt keine zu großen Spuren im Körper des Maimädchens. Wir hoffen und drücken die Daumen.

Blick aus dem Zimmerfenster. Mit Regenbögchen.

Mehr Wochenenden in Bildern gibt es hier.

Merken

Wochenende in Bildern 29./30. April 2017

Am Samstag starteten wir langsam in den Tag. Wir haben uns angewöhnt, die Wochenenden wieder alle zusammen in einem Zimmer zu schlafen. Falls das Maimädchen in der Nacht nach der Chemo spucken muss oder Fieber bekommt, ist es mir lieber, sie direkt bei uns zu haben. Um das Fullhouse komplett zu machen, campiert die Große dann auf einer Matratze vor unserem Bett.

Nach dem Frühstück gab es noch einen Kaffee und der Einkauf wurde geplant.

Wir haben uns angewöhnt, für das Wochenende eine Essensliste zu verfassen. Das erleichtert den Einkauf und erspart uns entscheidungsunfreudigen Menschen unnötige Diskussionen mit hungrigem Magen. Ja, wir sind da etwas komisch 😉

Nach dem Mittagessen baute der Papa unser neues Schlafsofa auf. Geplant war das Sofa schon länger, nachdem wir im Sommer das Gästezimmer renoviert haben. Nachdem die Nächte letzte Woche eher schlecht waren (ein zahnendes Vollmondbaby und ein unzufriedenes waches Maimädchen) lockte die Aussicht auf eine ruhige Nacht fernab der übrigen Familie und der Papa wurde spontan Freitagabend noch zum Möbelschweden geschickt. Glücklicherweise waren die Nächte am Wochenende im Familienschlafzimmer doch ruhiger, als erwartet!

Seit längerem habe ich vor, mit der Großen ein Utensilo für ihren Schreibtisch zu basteln, damit sie ihren ganzen Stifte-Schere-Radiergummi-Kram ordentlich verstauen kann. Dazu mussten Konservendosen angesprüht werden.

Ein kurzes Kaffeetrinken am Nachmittag machte uns nochmal munter.

Am Abend habe ich dann noch ein wenig Recherche betrieben.
Wir haben am Freitag erfahren, dass unser Maimädchen in Tübingen operiert werden soll. Wenn der Tumor beim nächsten MRT nicht signifikant kleiner geworden ist, geht es Mitte Mai los. Falls er doch nochmal an Volumen eingebüßt hat, gibt es noch einen weiteren Zyklus Chemo.

Am Sonntag ging es nach dem Mittagessen auf den Spielplatz. Das hat sich das Maimädchen schon die ganze Woche gewünscht und bei dem schönen Wetter machte das natürlich Spaß.

Sonntagsritual: Die Sendung mit der Maus gucken. Auch wenn die Haare lichter werden, es sieht doch noch nach Frisur aus.

Dann haben wir noch unseren neuen Wandschmuck angebracht. Wir tun uns ziemlich schwer mit Wanddeko und in unserem Haus hängt nur ein einziges Bild an der Wand. Und das hängt da auch nur, um ein Loch in der Wand zu kaschieren. Die oben erwähnte Entscheidungsunfreudigkeit macht sich auch hier bemerkbar, aber hier haben wir uns recht schnell einigen können.

Am Abend habe ich dann noch den nächsten Tag geplant. Doch wieder nicht so viel geschafft am Wochenende, wie ich eigentlich gehofft hatte. Das Basteln wird auf Montag verschoben, die Wäsche war dann doch wichtiger. Da der Papa im Moment viel zu tun hat und ins Büro muss, werde ich den Tag allein mit den Kindern verbringen. Mal schauen, wie wir einen Ausgleich zwischen Haushalt und spielen finden.

Mehr Wochenenden in Bildern gibt es hier.

 

Merken

Merken

Aprilwetter

Heute Morgen hat es geschneit. Es ist kalt, es stürmt, zwischendurch regnet es und hin und wieder schaut die Sonne durch die Wolken. Passt. Perfekte Beschreibung für meinen Gemütszustand.

Von Herrn Wilms gibt es nichts Neues. Wir warten. Das werden wir wohl in der nächsten Zeit sehr häufig tun. Warten, wie die Chemo anschlägt – warten, bis ein OP-Termin steht –  warten, wie das Ergebnis nach der OP aussieht – warten, darauf dass die Nephroblastomatosen sich zurückbilden und auf vieles, vieles mehr.
Und dabei immer wieder hoffen. Hoffen, dass sie den gesamten Tumor entfernen können und die Niere erhalten bleibt, dass der Tumor während der OP heil bleibt, dass der Tumor einen niedrigen Malignitätsgrad hat, dass die Naphroblastomatosen nicht zum Nephroblastom werden, dass unser Maimädchen wieder gesund wird.

Letzte Woche haben wir in der Tagesklinik einen kleinen Jungen kennengelernt, der auch einen Wilms-Tumor hatte. Der Tumor wurde im Februar entdeckt. Er konnte erfolgreich samt Niere entfernt werden und nach Abschluss der Chemotherapie darf der kleine Mann Ende Mai schon wieder in den Kindergarten. Der Papa hat uns gleich angeboten, Kontakt zu halten. Es tut gut, mit Leuten zu reden, die sich in einer ähnlichen Situation befinden. Es tut überhaupt gut, zu reden und auch mal nicht an alles zu denken, was gerade so schlecht ist, was passieren könnte und sich einfach ablenken zu lassen.
Eine Mutter erzählte uns, einige aus ihrem Bekanntenkreis kämen mit der Situation so gar nicht zurecht und ihr würde nicht mal mehr Frohe Ostern gewünscht, weil viele nicht wissen, wie sie mit dem Ganzen umgehen sollen. Die Erfahrung habe ich bisher glücklicherweise nicht gemacht. Trotzdem kann ich natürlich verstehen, wenn manche Leute nur schwer damit umgehen können und sich vielleicht auch ein wenig zurückziehen. Aber Herr Wilms gehört jetzt nun mal zu unserer Familie, auch wenn wir hoffen, ihn schnell wieder los zu werden.

Heute Abend, als ich von meiner wöchentlichen Yoga-Erholungs-Kurzurlaubs-Entspannungsstunde nach Hause kam, wurde ich dann von Sonnenstrahlen begleitet 🙂

Habt eine schöne Woche!

Erste Ergebnisse vom MRT

Wirklich viel gibt es hier nicht zu berichten. Das MRT hat die Ergebnisse des Ultraschalls bestätigt. Der Tumor ist kleiner geworden. Das ist eigentlich auch schon alles, was wir bisher erfahren haben. Die Ärzte haben die Bilder noch nicht auswerten können und so müssen wir auf detailliertere Informationen noch warten.  Immerhin keine schlechten Neuigkeiten.

Was wir erfahren haben ist, dass nun mit Hilfe der Bilder ein Chirurg gesucht wird, der unser Maimädchen operieren wird.
Normalerweise ist es bei einem Wilms-Tumor so, dass nach der anfänglichen Chemotherapie eine OP stattfindet, in der sowohl der  Tumor als auch die betroffene Niere entfernt werden. Normalerweise ist es aber auch so, dass nur eine Niere betroffen ist und dass der Tumor sehr groß ist (Man erkennt den Wilms-Tumor daran, dass in Rückenlage des Kindes der Bauch nicht mehr flach wird…) Da hier aber durch die Nephroblastomatosen (Tumorvorstufen) beide Nieren betroffen sind, wäre die Entfernung einer Niere eher schlecht. Und so eine OP ist natürlich nicht unbedingt ein Routineeingriff, sodass auch wir uns wünschen, dass das jemand macht, der die nötige Erfahrung mitbringt. Mal sehen, wo sich ein passender Chirurg findet.

Das Maimädchen hat alles gut überstanden. Als ich heute Mittag in die Klinik kam, wurde sie langsam wach. Der Nachmittag war gut, nur heute Abend hatte sie dann einen kleinen Hänger und hat viel geweint, bevor sie dann endlich eingeschlafen ist. Es wäre ja auch komisch, wenn das alles spurlos an ihr vorbei ziehen würde.

Für mich ist es nicht einfach, nicht bei allen Untersuchungen und Klinikbesuchen dabei zu sein. Welche Mutter lässt schon gerne ihr Kind in einer solchen Situation allein? Nur „allein“ ist sie ja gar nicht, denn der Papa ist dabei. Durch den Krankenhausaufenthalt sind die beiden sehr zusammengewachsen und Papa ist die Nummer Eins geworden. Er ist derjenige, der sie beruhigen, bettfertig machen, bespaßen soll. Er kümmert sich im Moment hauptsächlich um den Pflasterwechsel, die Medikamentengaben. Und er macht das einfach toll, sodass ich die Beiden guten Gewissens „alleine“ lassen kann. Denn da sind ja auch noch zwei andere kleine Personen, die nicht vergessen werden dürfen. So bleibt trotz Ausnahmesituation auch immer ein wenig Normalität erhalten.

Am Freitag beginnt schon der zweite Zyklus der Chemotherapie. Wegen des Feiertags nicht in der Tagesklinik, sondern auf der Station. Die Kinder müssen halt auch an solchen Tagen behandelt werden. Toll, dass es Leute gibt, die dafür auch an Wochenenden und Feiertagen arbeiten!

Nun ist Mittwoch doch normalerweise unser Basteltag. Da wir heute aber wussten, dass wir lange in der Klinik sind, haben wir unsere Große wieder bei meiner Freundin untergebracht. Als sie dann am Nachmittag nach Hause kam, zeigte sie mir ganz stolz ihre heutigen Werke. Meine Freundin hat also kurzerhand für die Große unseren Bastelmittwoch übernommen! Danke <3

Seite 4 von 5

Präsentiert von WordPress & Theme erstellt von Anders Norén