Susanne Mierau von geborgen wachsen hat die Aktion Wochenende in Bildern ins Leben gerufen. Ich schließe mich an und zeige euch, wie wir unser erstes gemeinsames Wochenende mit Herrn Wilms verbringen.
Es ist schwierig für mich, zu den gewohnten Abläufen zurück zu kehren. Wie plötzlich kann doch die Welt auf den Kopf gestellt werden. Kinder sind da glücklicherweise anders. Bei den Dreien läuft alles so, wie immer. Gemeinsam spielen, gemeinsam streiten, gemeinsam kuscheln. Bewundernswert.
Ein gerne gespieltes Spiel dieses Wochenende ist Krankenhaus. Dazu hat die Große extra einen Therapieplan ausgearbeitet, in dem aufgelistet ist, wann die Krebsmedikamente gegeben werden müssen (Krmi), wann abgehört (Ap) und gewogen (Wi) wird. Auch die psychologische Betreuung kommt nicht zu kurz: Sa = sagen, wie es einem geht.Die Große hat von einer Nachbarin alte Barbiesachen geschenkt bekommen. Da auch ich noch diversen Kram aus meiner Kindheit habe, fühle ich mich kurzzeitig in die 80er zurückversetzt. Eine willkommene Abwechslung zum Krankenhausspiel.
Währenddessen kümmern sich die Erwachsenen um die wiederkehrenden Pflichten: Wäscheberge bezwingen, Abendessen machen.
Sonntagsfrühstück mit Frosch und Schaf im Profil.
Das gute Wetter nutzen wir auch. Die Große hängt Ostereier auf, während das Maimädchen auf dem Besen durch den Garten fliegt.
Außerdem muss der Hund ganz dringend halbiert werden.
Zwischendurch wird die neu bestellte Literatur gewälzt.
Am Samstag Nachmittag hat das Maimädchen erhöhte Temperatur bekommen. Die Ansage aus dem Krankenhaus lautete: Dreimal täglich Fieber messen. Wenn die Temperatur zweimal über 38,0 oder einmal über 38,5 liegt, sollen wir uns melden. Wir haben die Kurve gekriegt. Die Temperatur stieg nur bis 38,3 und war in der Nacht schon wieder unter 38°. Wir hatten wirklich Angst, dass unser gemeinsames Wochenende nach nicht mal 24 Stunden schon wieder vorbei ist.
Am Dienstag haben wir unseren ersten Termin in der Tagesklinik. Erstmal nur zum Blut abnehmen und untersuchen. Ich habe großen Respekt vor der Reaktion des Maimädchens, wenn wir dort ankommen. Glücklicherweise muss ich das noch nicht alleine machen.
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