So, nun meldet sich auch die Herzkönigin endlich mal.

Nachdem die letzten Wochen der Schwangerschaft einfach nur von ausgeprägter Müdigkeit, Schmerzen in diversen Körperteilen und Unsicherheiten bzgl. der Kindsgröße und -lage gefüllt waren, schwimme ich nun im Hormonhoch und erfreue mich jede Minute am Anblick des kleinen Mannes!

Ja, es ist tatsächlich ein Vollmondbaby geworden. Nach zwei Kindern, denen der Vollmond ziemlich egal war, hatte ich dieses Wochenende eigentlich nicht mehr daran geglaubt, dass der kleine Mann sich doch noch auf den Weg macht. Aber so überraschend, wie er im Februar in unser Leben getreten ist, hat er sich den Weg nun in das Seine gebahnt.

Am Donnerstag hatte ich die letzte Vorsorgeuntersuchung beim Arzt. Da es so aussah, als wenn der kleine Mann recht schwer sei (gemessen: 4200 g), riet meine Ärztin mir dazu, sich Anfang nächster Woche zum Einleiten zu treffen. Irgendwie gefiel mir das nicht und meine Hebamme machte mir Mut, dass wir das schon schaffen würden, falls es dieses Wochenende mit der spontanen Geburt nicht klappen sollte. Am Samstag traf ich mich nochmal mit der Hebamme zum CTG und wir witzelten ein wenig über das bevorstehende Datum 16.10.16. Wehentechnisch war alles ruhig und so wollten wir am Wochenanfang wieder miteinander sprechen, um mit der Ärztin das weitere Vorgehen zu planen.

So machte ich mich also wieder auf den Weg nach Hause, um erneut mit Mann, Kindern und Hund einen kleinen Spaziergang zu machen. Irgendwie hoffte ich, die Wehen so endlich anzuregen. Aber es blieb still.

Auch am Sonntag tat sich zuerst nichts. Nach dem Frühstück kam in mir das Bedürfnis auf, das Chaos der letzten Wochen zu beseitigen und so befahl ich allgemeines Putzen 😉 Das funktionierte prima. Um halb fünf nachmittags sah es bei uns so sauber und ordentlich aus, wie schon lange nicht mehr. Der Herzkönig begab sich in die Küche, um das Abendessen vorzubereiten, ich ging, ein wenig frustriert, mit den Kindern nach oben ins neue Kinderzimmer der großen Tochter, um mich dort mal ein wenig um die Deko zu kümmern.

Um fünf merkte ich tatsächlich ein Ziehen. Sollte das eine Wehe sein? Ich glaubte nicht daran. Komischerweise zog es wenige Minuten später schon wieder und wieder. Ich achtete auf die Uhr. Alle acht Minuten. Huch, das kam jetzt aber plötzlich. Als wir um sechs zum Essen nach unten gingen, verkürzten sich die Abstände auf drei Minuten. Ich bereitete die Kinder schon mal darauf vor, dass sie heute wahrscheinlich bei meiner Freundin schlafen würden. Mir war noch nicht so ganz klar, wie kurz vor knapp wir schon waren, daher wollte ich noch einen Moment warten, um meine Freundin anzurufen. Nach kurzer Zeit merkte ich allerdings, dass es wohl doch besser wäre, meine Freundin kommen zu lassen, um die Kiddies abzuholen, denn langsam wurde es echt schmerzhaft.

Um sieben waren die Kinder aus dem Haus, der Hund vom Nachbarn versorgt und wir auf dem Weg ins Krankenhaus. Dort angekommen empfing uns unsere Hebamme und innerhalb der nächsten zwei Stunden bahnte sich der kleine Mann seinen Weg ins Hier und Jetzt.

Überglücklich durften wir nachts noch wieder nach Hause fahren, sodass am nächsten Morgen die beiden großen Mädels ihren Bruder direkt zu Hause begrüßen durften. Nun genießen wir hier die ersten paar Tage gemeinsam, kümmern uns um die ersten wichtigen Termine ( U2 beim Kinderarzt, Anmeldung der Geburt beim Standesamt usw.) und freuen uns einfach darüber, wie schön es ist, hier mit drei Kindern zu leben.